Gestern ist der 8-Wochen-MBSR-Kurs (Mindfulness-Based Stress Reduction) zu Ende gegangen und ich bin unendlich dankbar, glücklich und gerührt. Nur den ersten Abend haben wir gemeinsam in einem Raum verbracht, alle anderen Kurseinheiten mussten wegen der Corona-Einschränkungen über Videokonferenz laufen. Trotzdem ist ein wunderbares Gruppengefühl entstanden und die tägliche Meditationspraxis hat ihre Wirkung auf Geist und Seele entfaltet.
In diesen acht Wochen ist so viel passiert … Seit dem Kennenlernen am ersten Abend haben die Teilnehmenden unzählige Meditationen gemacht – im Sitzen, Stehen, Liegen, Laufen, zu Hause, im Büro, auf der Wiese, im Wald … Sie sagen, dass sie nun besser mit Stress umgehen können, dass sie ruhiger und gelassener sind, dass sie öfter die Kleinigkeiten des Alltags sehen und schätzen, dass sich ihnen ein neues Universum eröffnet hat … Obwohl alle den persönlichen Kontakt vermisst haben, wurden auch die Vorteile der Videokonferenz geschätzt: kein Reiseweg, die Gemütlichkeit der eigenen vier Wände, der Austausch in Kleingruppen in separaten Video-Räumen usw.
Auch ich habe den Prozess gemeinsam mit meinen Teilnehmenden gemacht und mich in neue Sphären gewagt, meine Lernkurve war seit Jahren nicht mehr so steil … Innert Tagen habe ich gelernt, Audios zu schneiden, Videos aufzunehmen, immer mehr Funktionen des Videokonferenz-Programms zu nutzen und mich vor der Laptop-Kamera wohl zu fühlen. Ich schätze die neuen Möglichkeiten sehr und kann wunderbar vor meinem Laptop meditieren, im Wissen, dass ich mit der Gruppe verbunden bin, auch wenn wir physisch nicht nebeneinander sitzen.
Ich bin unendlich dankbar für diese Erfahrung. Gleichzeitig freue ich mich riesig auf den persönlichen Kontakt und auf die Begegnungen, die wieder möglich sind.